E-Scooter Rechner – Das umfassende Online-Tool

  • Was kostet ein E-Scooter im Jahr?
  • Was kostet ein E-Scooter auf 100 km?
  • Wann lohnt sich der E-Scooter Kauf?

Vor dem Erwerb sind dies wesentliche Fragen, die du dir stellen musst. Dahinter stecken viele Überlegungen und ein paar durchdachte Rechnungen. Den Überblick zu behalten ist dabei gar nicht so leicht.

Deswegen habe ich den eScooter Calculator für dich entwickelt, der dir genau zeigt, was dich ein E-Tretroller kostet. Und ob er sich für dich lohnt!

Die Bedienung ist kinderleicht und selbsterklärend. Und falls es doch zu einzelnen Punkten Fragen gibt, kannst du in dem Artikel einfach nachlesen, welche Überlegungen die Grundlage für die Berechnungen sind.

Die Frage, die man sich vor dem Kauf stellt (und dich wahrscheinlich hergeführt hat) ist:

Lohnt sich die Anschaffung für mich? Und was kostet mich eigentlich ein Kilometer? (Oder größer gedacht: Was kosten mich 100 km?).

Über diese Kenngröße definiert sich dann die Wirtschaftlichkeit. Oder auf gut deutsch: kaufen oder nicht?

So einfach wie es aussieht ist die Frage für Kauf leider nicht, denn die Kosten eines Elektrokleinfahrzeugs setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen. Und beachtest du eine nicht, kann die ausgeklügelte Kosten-Nutzen-Rechnung schnell den Bach runter gehen.

Los geht es schon bei dem Verbrauch. Bei Autos ganz einfach mit einer (erschummelten) Literangabe pro 100 km angegeben, findest du einen solchen Wert bei Elektrofahrzeugen ziemlich selten. Denn meistens wird bei elektrischen Helfern lediglich eine maximale Reichweite angegeben. Dazu gibt es noch diverse Infos zum verbauten Akku (zum Beispiel die Kapazität).

Aber wie werden wir nun aus diesen Werten wirklich schlau?

Hier ein kleiner Versuch etwas Licht für alle ins Dunkel zu bringen:

Anschaffungskosten

Die Spanne ist natürlich sehr groß und nach oben fast offen.

Suchst du das günstigste Modell wirst du bei einem (meist asiatischen) Typen landen der ca. 300 € kostet. Du bekommst zwar meistens weder Service, noch Ersatzteile, aber der Anschaffungspreis ist minimal. Der einfachste rudimentärste Einstieg in die Elektromobilität. Ob du damit wirklich glücklich wirst, ist (trotz der steigenden China-Qualität) fraglich.

Mittelklassige Modelle gibt es ab ca. 500 €. Hier kannst du mit einer guten Ausstattung, einer vernünftigen Verarbeitung und vor allem einer längeren Lebensdauer rechnen. Service und Ersatzteile tragen einiges dazu bei. Eine grundsolide Wahl und der Bereich ab dem aus auch zugelassene Modelle gibt!

Spitzenmodelle finden sich ab 1.000 € aufwärts und haben so ziemlich alles was das Herz begehrt. Der stolze Preis ergibt sich aus den besten Materialien, einer 1A Verarbeitung und einem umfassenden Service.

Alle Preiskategorien haben ihre Daseins-Berechtigung und werden auch weiterhin existieren. Und sie gehen mit einem sehr großen Anteil in die Gesamtbetrachtung ein. Dazu musst du nur den Kaufpreis durch die Haltbarkeit teilen und hast die Anschaffungskosten pro Jahr. Und wenn du weißt wie viele Kilometer du im Jahr zurücklegst, hast du deine Anschaffungskosten pro 100 km.

Doch das wirst du nie vorher exakt bestimmen können! Denn du wirst nie vorher wissen wie lange dein Roller hält. Ob er nach 2 Jahren oder nach 20 Jahren schlapp macht ist dabei natürlich ein Riesen-Unterschied! Daher kannst du bei dem Rechner die Laufzeit variabel einstellen. Und eine grobe Empfehlung erhälst du natürlich auch!

Unterhalt-/ Reparaturkosten

Zunächst einmal sei gesagt, dass so ein Elektroscooter ein wartungsarmes Gefährt ist. Es gibt keinen wiederkehrenden TÜV und natürlich auch keine Abgasuntersuchung. Kein Ölwechsel und kein Zahnriemen machen das Fahren zur Qual. Ein funktionierender Roller hat fast keine Wartungskosten!

Mit einer wesentlichen kalkulierbaren Ausnahme:

Der Akku – Herzstück des ganzen Rollers und “empfindliches” Bauteil zugleich ist der Akkumulator. In der Regel als Lithium-Ionen Energiespender unterwegs ist seine Leistungsfähigkeit und Ausdauer zwar beeindruckend, aber nicht unendlich! Gute Modelle schaffen ca. 1.000 Ladevorgänge. Damit ergibt sich auch schon, dass die Kosten extrem von deiner Benutzung abhängen.

Willst du deinen eScooter täglich für den Arbeitsweg benutzen, wird auch täglich ein Ladevorgang fällig. Das ergibt eine Akku-Lebensdauer von ca. 5 Jahren (á 210 Arbeitstage).

Nutzt du deinen eRoller nur gelegentlich für Ausflüge oder kurze Fahrten im Nahbereich, wird dein Akku bei einer wöchentlichen Nutzung 20 Jahre (á 50 Wochen) halten. Und somit im Prinzip ewig bzw. auf jeden Fall länger als viele andere Teile des Gefährts. Hier spielt ein Akkuwechsel bei guter Haltbarkeit keine Rolle!

Auf Grund dieser hohen Varianz habe ich dir einfach mehrere Möglichkeiten in den Rechner eingebaut, damit du für dich entscheiden kannst, wie du diesen Faktor einbaust.

So ein Akkuwechsel kostet natürlich auch nicht immer gleich viel. Auch hier gilt: desto höher die Qualität, desto teurer! Bei den Spitzenmodellen kann dich so ein Akku auch schon mal 800€  kosten (ja, kein Tippfehler – achthundert Euro). Der Wechsel bei mittelpreisigen Geräten ist natürlich deutlich preiswerter. Und bei einigen günstigen Modellen ist der Akkumulator sogar teilweise fest verbaut (wie bei einigen Handys) und überhaupt nicht wechselbar!

Als Faustformel kannst du mit 50% des Anschaffungspreises rechnen!

Energiekosten

Der “eigentliche” Verbrauch des Rollers lässt sich natürlich nur in Stromkosten rechnen. Sprich: Wie weit kommt so ein Roller – was ist also die Reichweite? Und was kostet diese eine Ladung? Daraus ergibt sich der Verbrauch pro 100 km.

Dabei ist die Kapazität gar nicht soooo wichtig. Denn ein Akku mit einer doppelt so großen Kapazität (also doppelt so lange hält), braucht auch ungefähr doppelt so viel Strom zum Laden und kommt auch doppelt so weit. Es ist also eigentlich egal, ob ich einen kleinen Akku 2 Mal auflade, oder einen doppelt so großen nur 1 Mal. Aus der Steckdose kommt gleich viel Strom pro 100 km.

Eine weitere Kenngröße für dich ist der Wirkungsgrad – wie viel Energie gibt der Akku ab und wie viel wird davon in Beschleunigung, Fahrt und Reichweite umgesetzt. Oder anders herum beschrieben: wie viel Energie geht verloren? Bei einem Elektro-Cityroller hängt der Wirkungsgrad von vielen Sachen ab.

Einige Faktoren sind zum Beispiel:

  • Fahrermasse
  • Rollermasse
  • Rollwiderstand (u.a. Untergrund, Neigung, Qualität der Rollen)
  • Temperatur (niedrige Temperaturen = schlecht für den Akku)
  • Lagerung (Häufigkeit der Nutzung/ Ladung)
  • Qualität des Akku/ Motor

Und auch hier siehst du schon: Es lässt sich nur grob bestimmen, was denn der genaue Energieverbrauch auf 100 km ist! Der Einzelfall macht es einfach zu individuell. Außerdem müssen wir uns meistens auf die Herstellerangaben verlassen. Im Prinzip erhält man so ein großes Ratespiel.

Allerdings ist das finanziell gar nicht so wichtig, denn: ausgehend von einem Durschnittswert von 1 kWh pro 100 km und einem Strompreis von 0,35 €/ kWh ergibt dies Verbrauchskosten von:

0,35 € pro 100 km!!!

Also nahezu nichts. Selbst wenn der Verbrauch also doppelt so hoch sein sollte (wie vom Hersteller angegeben, was ja vorkommen soll – oder eben weil er von Haus aus sehr hoch ist, da der Wirkungsgrad sehr niedrig ist, es sich also um einen “minderwertigen Roller” handelt…) ist der geldwerte Nachteil minimal.

Oder machen dich 70 Cent statt 35 Cent auf 100 km arm? Wahrscheinlich nicht…Es dauert nämlich 285 km bis der Unterschied 1 € ist!

Die Energiekosten spielen also FAST KEINE ROLLE.

Willst du es aber genau wissen hilft nur eins: ein Verbrauchszähler! Die sind zwar auch nicht gaaaanz genau, aber mit dieser kleinen Investition (ca. 20€) erfährst du schnell, welche Kosten du auf 100 km an Stromverbrauch tatsächlich hast.

Versicherungskosten

In der Verordnung für die neuen Elektrokleinstfahrzeuge ist eine Versicherungspflicht festgeschrieben (siehe mein Artikel eScooter Versicherung – Wie geht das?). Diese orientiert sich für dich an den Policen für Mofas und Roller.

Einfache Haftpflichtversicherungen kannst du dabei ab 25 € pro Jahr abschließen. Gerade für höherpreisige Roller und eine bessere Abdeckung würde ich jedoch zu umfangreicheren Versicherungen raten. Diese gibt es ab 50 € im Jahr, aber dafür brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen! (das sind 5 € im Monat – ein überschaubarer Betrag, wenn du an die zusätzliche Absicherung denkst).

Deinen persönlichen Versicherungsbetrag kannst du natürlich individuell eingeben!

Kosten pro Kilometer

Aus den bisherigen Punkten erahnst du wahrscheinlich schon, dass der Verbrauch nahezu keine Rolle spielt und die Kilometer-Kosten fast nur von dem Anschaffungspreis und vor allem der Haltbarkeit abhängen!

Und das ist auch so!

Und das bedeutet für dich, dass du deine Kosten pro 100 km nur grob schätzen kannst, indem du eine Haltbarkeit festlegst!

Falls du den Rechner zu kompliziert findest oder eine einfache Gesamtübersicht haben willst, habe ich für dich ein paar Rechenbeispiele für Viel- und Wenigfahrer in den jeweiligen Preiskategorien erstellt. Natürlich stark vereinfacht, aber für einen ersten Einblick ausreichend.

Vielfahrer = 200 Arbeitstage á 5 km = 1.000 km im Jahr & 200 Ladezyklen pro Jahr

Wenigfahrer = 50 Fahrten á 5 km = 250 km im Jahr & 50 Ladezyklen pro Jahr

Günstiges Modell – geschätzte Haltbarkeit 3 Jahre

Vielfahrer = 15,35 € pro 100 km

  • Anschaffung pro 100 km = 10 €
  • Versicherung pro 100 km = 5 €
  • Stromkosten pro 100 km = 0,35 €
  • Akkukosten pro 100 km = 0 €

Wenigfahrer = 60,35 € pro 100 km

  • Anschaffung pro 100 km = 40 €
  • Versicherung pro 100 km = 20 €
  • Stromkosten pro 100 km = 0,35 €
  • Akkukosten pro 100 km = 0 €

Mittelklasse – geschätzte Haltbarkeit 5 Jahre

Vielfahrer = 15,35 € pro 100 km

  • Anschaffung pro 100 km = 10 €
  • Versicherung pro 100 km = 5 €
  • Stromkosten pro 100 km = 0,35 €
  • Akkukosten pro 100 km = 0 €

Wenigfahrer = 60,35 € pro 100 km

  • Anschaffung pro 100 km = 40 €
  • Versicherung pro 100 km = 20 €
  • Stromkosten pro 100 km = 0,35 €
  • Akkukosten pro 100 km = 0 €

Spitzenmodell – geschätzte Haltbarkeit 10 Jahre

Vielfahrer = 20,35 € pro 100 km

  • Anschaffung pro 100 km = 10 €
  • Versicherung pro 100 km = 5 €
  • Stromkosten pro 100 km = 0,35 €
  • Akkukosten pro 100 km = 5 €

Wenigfahrer = 60,35 € pro 100 km

  • Anschaffung pro 100 km = 40 €
  • Versicherung pro 100 km = 20 €
  • Stromkosten pro 100 km = 0,35 €
  • Akkukosten pro 100 km = 0 €

Zusammenfassung

 

Das Ergebnis? Deine Kosten pro Kilometer hängen von drei Faktoren ab.

  1. Anschaffungspreis
  2. Haltbarkeit und
  3. Nutzungsverhalten

Wobei sich ein hoher Anschaffungspreis und eine hohe Haltbarkeit gut ergänzen, und den den Kilometerpreis stark senken.

Ich empfehle dir zu überlegen wie häufig und intensiv du den eRoller benutzen willst und dir darüber Gedanken zu machen, wie wichtig dir ein hochwertiger eScooter ist. Und im Zweifelsfall lieber einen etwas teureren Roller mit Spaß als einen günstigen mit Qual fahren! 😉

Happy Rolling!

Du hast noch weitere coole Informationen? Du möchtest dich zu meinem Artikel äußern? Schreibe ganz einfach einen Kommentar und hilf dem Blog und anderen mit deinen Insights!

Kommentare

  1. Hallo, welcher E-Scooter verbraucht denn so wenig Strom? Auf 100 Kilometer verbrauchen die meisten Roller ca. eine Kilowattstunde…

    1. Autor

      Hallo,
      die Angaben hier beziehen sich natürlich auf die Herstellerkennzahlen. Außerdem sind diese von vielen Faktoren abhängig und meistens höher, als die Basiswerte. Aber wie beschrieben ist der Faktor Stromkosten auch bei 1kWh/100km immer noch vergleichsweise gering. In die Rechnung kann dieser aber einfach eingerechnet werden. Möchte man die 1kWh/100km annehmen zählt man einfach auf 100km nochmal ca 15 cent drauf.
      Gruß

  2. Guten Tag,
    was kostet denn mehr, Roller oder E-Scooter?
    ich möchte gern einen Elektroroller kaufen, aber wie das mir genau kostet, weiß ich leider nicht.
    Hat jemand vielleicht eine Empfehlung?

    Danke

    1. Autor

      Beim Kaufpreis variieren die natürlich stark.

      E-Scooter sind ab 400€ sinnvoll.
      Cityroller sind ab 100€ verfügbar.
      Tretroller können ab 400€ gut genutzt werden.

      Es hängt stark von deinem Bedarf ab.

  3. Hi wollte mir den mii s1 von Xiomi holen mit reichweit 30 km wiege selber 90 plus rücksack sag ich mal 95 kg. hab 10 km hin und 10 km zurück zur arbeit reicht der roller aus ? 1 steigerrung hab ich auch auf den weg. lg

    1. Autor

      Hallo,
      das hängt natürlich von vielen Faktoren ab.
      Ladezustand, Temperatur, Steigungsintensität usw.

      Im Normalfall ist dies für einen modernen Roller ab kein Problem.

      (Alternativ: Kaufen, Testen – und im Worst Case innerhalb 14 Tage zurückschicken)

Schreibe einen Kommentar zu Martin Antworten abbrechen