Cratoni Pacer – Eine Gute Wahl Aber Nicht TOP

In meinem 3-teiligen Test der vielversprechendsten Helme habe ich im Eigenversuch Erfahrungen mit den Vor- und Nachteilen des Cratoni Pacer+, des Casco Activ 2 und des Uvex City Light gesammelt.

Diese Erfahrungen und meine Empfehlungen möchte ich an dich weitergeben, egal ob du einen günstigen, super bequemen oder super sicheren (und fast perfekten) Helm suchst.

Teil 2: Casco Activ 2 – Der Bequemste, Aber Nicht Der Beste
Teil 3: Uvex City Light – Der FAST Perfekte Helm

Cratoni Pacer im Test

Der Cratoni Pacer ist das günstigste Modell in meinem Test und hat beim ADAC den stolzen zweiten Rang erreicht.

Leider besitzt er entscheidende Nachteile gegenüber den anderen Vergleichshelmen, weshalb meine Wahl nicht auf ihn fällt.

Zusammenfassung

Der Cratoni Pacer ist ein solider Helm mit guten Werten in der Sicherheit und dem Design. Er punktet im Preis und ist eines der günstigen Modelle. Investierst du die gesparten Taler in die zusätzliche Beleuchtung hast du einen tollen Helm.

Abstriche musste ich leider bei der Passform und den wenigen verfügbaren Größen machen. Anprobieren (beziehungsweise kostenlos zurückschicken) ist ein absolutes Muss!

Pro und Contra

VorteileNachteile
– gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
– hoher Schutzfaktor
– gute Bedienbarkeit des Verschlusses
– schlechte Beleuchtung
– nur zwei Größen
– Passform knapp
– nicht perfekte Verarbeitung

Cratoni PacerCasco Activ 2Uvex City Light
Sicherheit5/55/55/5
Beleuchtung2/53/55/5
Passform3/55/54/5
Kinnriemen4/55/55/5
Einstellbarkeit4/55/55/5
Design4/54/54/5
Verarbeitung4/55/55/5
Gesamt4/54,5/55/5

Du bekommst den Cratoni Pacer in allen größeren Fahrradläden und natürlich auch im Internet bei diversen Shops. (Hier findest du den aktuellen Preis bei Amazon)

Sicherheit

Der Cratoni Pacer landet beim ADAC Test auf dem zweiten Platz und verdankt dies seinem hohen Schutzfaktor. Das Inmold Design (Einzelteile fest verbunden) macht ihn in Verbindung dem stoßabsorbierenden Design zu einem sicheren Helm.

Mir gefällt gut, dass der Hinterkopf gut abgedeckt ist und auch die empfindlichen Schläfen durch eine heruntergezogene Vorderkante einbezogen wird.

Beleuchtung

Zur Sicherheit gehört aber auch, dass ich in der Dunkelheit gesehen werde, denn bei einem Unfall zu schützen ist die eine Sache, aber einen Unfall zu verhindern eine ganz andere. Nicht umsonst wird ein Großteil der gefährlichen Zusammenstöße mit Fahrrädern durch ein Übersehen anderer Verkehrsteilnehmer verursacht.

Der Cratoni besitzt keine Beleuchtung und auch keine Reflektoren. An dieser Stelle war den Herstellern der Preis anscheinend wichtiger (nicht umsonst ist man mehrfach Preis-Leistungs-Sieger).

Das ist für mich leider nicht nachvollziehbar, denn nichts ist einfacher als heutzutage ein paar LEDs einzubauen und mit einem Knopf zu versehen.

Ein paar wenige Punkte gibt es von mir trotzdem, da der Cratoni mit einem LED Set nachrüstbar ist. Hier musst du allerdings aufpassen, dass du das passende Set erwischt (aktuellen Preis auf Amazon ansehen).

Das macht ihn in der Summe dann wieder deutlich teurer, aber wenn du dich für diesen Helm entscheidest, ist diese Anschaffung ein Muss!

Passform / Bequemlichkeit

Den Cratoni Pacer+ gibt es in zwei Kopfgrößen. Die Größe S-M für einen Kopfumfang von 54 – 58 cm und die Größe L-XL für einen Umfang von 58 – 62 cm.

Ich habe einen Kopfumfang von 57 cm und kaufe auch in dieser Größe meine Kopfbedeckungen.

Der Cratoni Pacer+ fällt jedoch eher klein aus (!) und obwohl ich genau in der angegebenen Größe bin, habe ich Schwierigkeiten diesen Helm ordentlich aufzusetzen. In der weitesten Stellung drückt er insbesondere am Hinterkopf schon arg und auch der Sitz des Helms ist nicht gut und müsste tiefer sein.

Passform leider nicht wie angegeben

Vielleicht passt der Helm in der anderen Größe besser, aber meine Erwartung ist dennoch, dass der angegebene Kopfumfang keine Probleme bereitet.

Soll es dieser Helm für dich sein musst du ihn daher anprobieren – am Besten vorher in einem guten Fahrradladen oder eben nach der Bestellung (mit entsprechender Rückversand-Option wie bei Amazon usw.).

Kinnriemen

Ein wichtiger Punkt für mich ist der Kinnriemen, der einen Großteil der Bequemlichkeit ausmacht. Gerade für einen Bartträger ist ein ständiges Einklemmen der Haare durch eine zu einfache Lösung sehr unangenehm.

Außerdem ist die einfache Bedienbarkeit ein entscheidender Faktor, denn nichts ist ärgerlicher als bei jedem Auf- und Absetzen mit dem Öffnungsmechanismus zu kämpfen.

Cratoni hat sich hier für einen Ratschenverschluss entschieden. Ich bin eigentlich kein großer Freund dieser Verschlüsse, da ich sie für billig, unpräzise und umständlich halte, aber Cratoni hat das gut gelöst.

Guter Verschluss

Die Rasten haben eine gute Größe und die Passgenauigkeit ist gut. Das Verschließen des Riemens ist einfach und schon nach wenigen Handgriffen zügig und ohne umständliches Suchen möglich.

Das Öffnen erfolgt über ein separate Schlaufe (und keine nervigen kleinen Druckkknöpfe) die du gut greifen kannst. Ein kleiner Zug genügt und schon ist der Riemen offen. Dabei gibt es auch kein Risiko, dass man den Mechanismus aus Versehen bedient oder hängen bleibt.

Die Polsterung des Riemens ist im Test zwar nicht die beste, aber absolut ausreichend. Im Gegensatz zu einfacheren Modellen verhakt sich mein kurzer Bart hier nicht und auch über längere Strecken gibt es kein lästiges Drücken oder Einschneiden.

Inbetriebnahme / Einstellbarkeit

Der Cratoni Pacer kann zügig eingestellt und auf die Kopfform angepasst werden. Neben dem obligatorischen Drehverschluss am Hinterkopf gibt es am Kinnriemen den Durchzug für die seitlichen Riemen. Der Drehverschluss ist von der Haptik nicht so angenehm wie bei anderen Modellen, aber das ist kein Problem, da du ihn ja nicht täglich einstellst.

Außerdem können mit einem einfachen Klickverschluss die Träger in ihrer Länge individuell angepasst werden. So sitzen diese frei vom Ohr und Kiefer an der optimalen Position.

Die Hinterkopfsicherung ist in die Helmschale eingeklickt und kann durch einfachen Zug gelöst und in eine von 3 vorbereiteten Position verändert werden. Der Mechanismus ist einfach, aber vollkommen funktional und ausreichend.

Der Cratoni kommt mit einer Sonnenblende die ebenfalls in die Schale eingeklickt ist. Bei Bedarf kann diese entfernt werden und es bleibt der reine Helm übrig. Das Entfernen ist ein wenig fricklig und keine Einstellung für den täglichen Gebrauch.

Design

Der Cratoni Pacer hat ein leichtes und sportliches Aussehen. Er besitzt 20 ? Luftöffnungen die ihm sein charakteristisches Aussehen verleiten. Durch die gebogene Anordnung machen diese einen dynamischen Eindruck.

Das Aussehen erinnert insgesamt an einen Rennfahrerhelm und ist modern und leicht.

Hier hat man einen guten Mix aus Überstand, Schutz und einer dennoch schlanken Linie gefunden. Der Helm sieht nicht klobig und macht auf dem Kopf einen guten Eindruck.

Verarbeitung

Der Cratoni wird in Deutschland hergestellt und besitzt eine gute Verarbeitung.

Insbesondere die wichtigen Komponenten die den Tragekomfort beeinflussen sind absolut einwandfrei. Hier gibt es keine Fäden, unpraktische Kanten oder ungewollte Knicke. Die Nähte sind perfekt und insgesamt passt alles ohne Spiel zusammen.

Dennoch ist hier ein Unterschied zu den anderen Modellen zu sehen, denn die Oberschale besitzt einen weniger sauberen Abschluss. Hier und da schauen einzelne kleine Nasen hervor und es gibt Materialreste an der Verschalung.

Diese sieht man jedoch nur bei sehr genauem Anschauen und spielen weder für die Sicherheit noch für den Komfort eine Rolle.


Dies ist Teil 1 meines Trageversuchs der drei vielversprechendsten Helmmodelle. Siehe auch:

Teil 2: Casco Activ 2 – Der Bequemste Aber Nicht Der Beste
Teil 3: Uvex City Light – Der FAST Perfekte Helm


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Kommentare

  1. Wie kann man denn die Sonnenblende entfernen, habe es noch nicht geschafft….

    1. Autor

      Bei mir sind da einfach solche Plastiknoppen, die man mit etwas Kraft herausziehen kann. (Also die Blende mit den Noppen)

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