Du hast einen E-Tretroller oder willst einen kaufen und fragst dich, was du bei deinem Akku beachten musst? Dich interessiert wie lange er hält und wie du das Maximum für deinen E-Scooter herausholen kannst?
In diesem Artikel bekommst du meine Tipps, wie du den Akku deines E-Scooters schonen und die Lebenserwartung deutlich steigern kannst.
Dein Akku bleibt leistungsfähig und du kannst länger und weiter fahren! Außerdem sparst du Geld, denn deinen Akku musst du erst deutlich später, oder gar nicht wechseln!
E-Scooter Akku – Was ist drin?
Man spricht häufig nur von “dem Akku”, aber in Wirklichkeit gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Typen. Und alle haben ganz bestimmte Vor- und Nachteile, was sie für die ein oder andere Anwendung zum idealen Energiespeicher macht.
Die Elektrokleinstfahrzeuge besitzen dabei fast ausschließlich Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Dies ist dabei nur der Oberbegriff für eine Vielzahl verschiedener “Ionen”-Materialien.
Die grundlegenden Eigenschaften, sind jedoch bei diesen Typen sehr ähnlich und daher musst du nicht wissen ob es sich um einen Lithium-Cobald- oder Lithium-Titanat-Akkumulator handelt.
Diese und andere Detail-Infos findest du natürlich auf Wikipedia.
Warum Lithium-Ionen-Akku?
Diesen Akkutyp kennst du wahrscheinlich von kleineren elektronischen Geräten wie deinem Handy. Dies liegt daran, dass die Lithium-Ionen-Akkus relativ viel Energie bei einem geringen Gewicht liefern können.
Außerdem können sie lageunabhängig betrieben werden und sind inzwischen (!) sehr sicher im Umgang.
Diese Vorteile machen diesen Akkutypen zu einem sehr beliebten und sehr verbreiteten Energiespeicher in der mobilen Anwendung – und so eben auch in deinem E-Scooter!
Das Entsorgen des E-Scooter Akkus stellt am Lebensende deines Gefährts natürlich ein Problem dar. Aber keine Angst, so schlimm ist es nicht.
Was sind Nachteile von Lithium-Ionen-Akkus?
Wie bereits angedeutet sind die kleinen Energiespeicher nicht immer so sicher gewesen. Auf Grund ihres chemischen Aufbaus gab und gibt es ein paar Probleme von denen du vielleicht schon mal gehört hast.
Überladungen – Hierauf reagieren die Akkus sehr empfindlich und können schnell Schaden nehmen. Daher sind in den Akkus weitere Bauteile integriert (wie ein Batterie-Management-System oder ein Balancer), die dieses Problem für dich lösen!
Tiefentladung – Kommt es zu einer Entladung eines Akkus bis an das Minimum, kann das irreversible Schäden erzeugen. Um eine solche Zerstörung zu verhindern gibt es elektrische Schutzschalter, die ein Unterschreiten der Minima verhindert.
Thermische Überlastung – Die Akkus waren schon immer sehr temperaturempfindlich. Dies kann bis zum “thermischen Durchgehen” führen, was eine Zerstörung des Akkus bedeutet und sogar einen Brand auslösen kann. In der Regel verhindern auch hier die Schutzschaltungen eine interne Überhitzung, aber es kann bei externer Hitze und bei Beschädigungen dennoch zu einer solchen Reaktion kommen.
In jedem Fall aber bleibt dein Akku temperaturempfindlich – aber dazu später mehr!
Haben Lithium-Ionen-Akkus einen Memory Effekt?
Jein. Es gibt zwar grundsätzlich einen solchen Effekt, aber dieser hat für dich keine Auswirkungen, denn es handelt sich nicht um das gleiche Phänomen, was du von früher geläufigen (NiCd & NiMH) Akkus kennst.
Du kannst deinen E-Scooter Akku also auch Aufladen, wenn er noch nicht leer ist. Und auch nur teilweise Aufladen. Dies verkraftet dein Akku inzwischen recht gut.
Welche Lebensdauer hat ein Lithium-Ionen-Akku?
Während man früher von Lebensjahren sprechen musste, sind inzwischen alle Akkus so gut, dass eher Ladezyklen der beschränkende Faktor geworden ist.
Ein Ladezyklus entspricht dabei einem vollständigen Laden und Entladen.
Die Lebensdauer deines Akku hängt von vielen Faktoren ab. Hier die wichtigsten für dich im Überblick:
Qualität des Akku – Wichtigster Punkt hierbei sind die verbauten Materialien und Bauteile. Diese bestimmen entscheidend, wie viele Zyklen der Akku durchhält. Wer billig kauft, kauft doppelt.
Temperatur– Da dein Akku sehr temperaturanfällig ist, entscheidet auch die Umgebungstemperatur über seine Haltbarkeit. Dein E-Tretroller mag am liebsten Raumtemperatur für die Benutzung und kältere Bedingungen für die Lagerung.
Entladung – Gemeint ist hier das flache Entladen. Dein Akku mag es am liebsten, wenn er nur teilweise entladen wird. Dies schont die Bauteile.
Ladehäufigkeit – Sollte dein E-Tretroller nahezu täglich im Betrieb sein, wird auch eine entsprechend häufige Ladung fällig. Bei einer bestimmten Zyklen-Anzahl verringert dies natürlich die erwartete Lebensdauer.
Aber wie viele Zyklen hält denn nun so ein Akku?
Dies ist nicht ganz einfach zu beantworten, aber geht man von einem höherwertigen Akku und einer entsprechenden Handhabung aus kannst du im Idealfall eine Lebensdauer von bis zu 1.000 Ladezyklen erreichen.
Was bedeutet dies in tatsächlicher Lebensdauer im Vergleich Akkus mit weniger Ladezyklen?
Ladung | 500 Zyklen | 800 Zyklen | 1000 Zyklen |
Täglich | 1 Jahr, 135 Tage | 2 Jahre, 70 Tage | 2 Jahre, 270 Tage |
Arbeitstage | 2 Jahre, 99 Tage | 3 Jahre, 232 Tage | 4 Jahre, 199 Tage |
2 x Woche | 4 Jahre, 294 Tage | 7 Jahre, 252 Tage | 9 Jahre, 224 Tage |
Wöchentlich | 9 Jahre, 224 Tage | 16 Jahre, 140 Tage | 19 Jahre, 84 Tage |
Die maximale Haltbarkeit, von der man also bei täglicher Ladung ausgehen sollte ist weniger als 3 Jahre!
Dies solltest du unbedingt beachten, wenn du einen E-Tretroller kaufen willst und dir überlegst, ob es sich die Anschaffung lohnt beziehungsweise wie viel dich ein E-Scooter kostet. (In meinem Rechner zur Ermittlung der tatsächlichen Kosten, ist dies natürlich implementiert und sollte von dir auch wie hier beschrieben benutzt werden)
E-Scooter Akku Lebensdauer erhöhen – Die Tipps!
- Lade deinen Akku nach jeder Nutzung wieder auf
Dies verhindert, dass der Energiespeicher mit zu wenig Ladung über längere Zeit lagert. Trotz Selbstentladung (1-3 % pro Monat) bleibt so genug Energie im Akku.
Außerdem erhöht die flache Entladung die Lebensdauer erheblich!
. - Vermeide hohe Temperaturen
Sowohl bei der Benutzung, als auch bei der Lagerung gilt, dass hohe Temperaturen dem Akku schaden können! Vermeide Abstellplätze in der Sonne, lagere deinen Scooter nicht im Auto und achte auf eine entsprechende Belüftung.
. - Vermeide niedrige Temperaturen
Insbesondere bei der Nutzung sind wirklich niedrige Temperaturen (um den Gefrierpunkt) zu vermeiden! Du kannst den Akku bei den Temperaturen natürlich betreiben, aber dann sollte er im Idealfall “vorgewärmt” sein.
Für eine längere Lagerung sind niedrige Temperaturen besser, da sie die Selbstentladung etwas hemmen. Aber auch hier gilt es den Gefrierpunkt nicht zu erreichen.
. - Lasse deinen Akku nicht dauerhaft am Ladegerät
Zwar verhindern diverse Bauteile, dass eine Dauerladung stattfindet, jedoch sind Kriechströme nicht ausgeschlossen. Außerdem findet auf Grund der Selbstentladung dann doch wieder ein regelmäßiges Laden statt. Dies belastet deinen Akku unnötig.
. - Längere Lagerungsphasen nicht ohne Aufladung
Solltest du vorhaben, deinen E-Scooter längere Zeit nicht zu nutzen (wie in einer Winterpause), dann sorge dafür, dass er zu Beginn geladen wird und dann alle paar Monate nachkontrolliert wird. Dies schont die Lebensdauer erheblich.
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Extra Tipp
Entnehme deinen Akku (falls möglich) und lagere ihn kühl, schattig und trocken (wie in einem Keller). So hat er die ideale Lagerungstemperatur und kann direkt wieder genutzt werden.
Achte auf diese einfachen Regeln und dein Akku hat gute Chancen an seine maximalen Lebenszyklen heranzukommen!
So sparst du Geld und hast mehr Leistung und Reichweite für deinen E-Tretroller!
Happy Rolling!
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Hallo! Was ich aus eurer Fachexpertise nicht entnehmen konnte, ist, ob man nach unmittelbarem Gebrauch den Scooter schon zum Laden anstecken darf. Ich hab mal gehört, dass jeder Akku om Betrieb sich erwärmt und solange er nicht abgekühlt ist, mindestens.30 Minuten, sollte man ihn keinesfalls schon anstecken. Auch das sollte die Litiumzellen zerstören. Stimmt das?
Akkus sind generell temperaturanfällig und sollten weder bei zu kalten noch zu heißen Bedingungen geladen werden. Eine pauschale Zeit ist schwer festzulegen, da jeder Akku und jedes Modell unterschiedliche Temperaturen erzeugen. Mit ihren 30 Minuten fahren Sie aber auf jeden Fall gut.
Nach meiner Erfahrung “zerstören” sich Akkus nicht unmittelbar wenn man sie nach Benutzung direkt auflädt. Die heutige Generation ist qualitativ gut aufgestellt und relativ robust (siehe Handyakkus, Laptopakkus, Handwerkerakkus etc.)